Willkommen bei der Deutschen Seonmudo-Schule Felsentor e.V.

Seonmudo oder auch: SunMuDo bedeutet übersetzt „Zen-Kampfkunst-Weg“. Seonmudo geht auf eine jahrhundertealte, wehrhafte, mit dem chinesischen Kung-Fu verwandte Mönchstradition zurück. Sie wurde vor allem in Süd-Korea im Ausbildungs-Tempel Golgulsa überliefert. Ihr Ziel ist es, nicht nur die Selbstverteidigung im klassischen Sinne zu lehren, sondern die dort vermittelten Kampfkunsttechniken zu nutzen, damit der Praktizierende dem tiefsten Kern seines Wesens, seiner wahren Natur näher kommt.

Seonmudo kombiniert Zen-Meditation, Yoga, Taiji und Qi-Gong mit traditionellen koreanischen Kampfkünsten. Seine energievolle und dynamische Vorgehensweise fördert die Beweglichkeit und Flexibilität des Körpers. Das aufmerksame und regelmäßige Üben verbessert den Gleichgewichtssinn sowie die Harmonie zwischen Körper und Geist. Es kräftigt die Muskulatur und hilft Rücken- und Gelenkschmerzen vorzubeugen, bzw. diese zu lindern.

Im Seonmudo spielt die Arbeit mit dem Atem eine große Rolle. Sie fördert das Wohlbefinden und das Zu-Innerem-Frieden-Kommen des Übenden. Dadurch kann der alltägliche Stress besser bewältigt und so eine höhere Lebensqualität erreicht werden.

Das Praktizieren von Seonmudo ist in jedem Alter möglich.

Mehr Informationen über Seonmudo finden Sie auch auf der Webseite (externer Link) des Ausbildungstempels in Golgulsa, Südkorea.

Mit Meditation und Kampfkunst zu Dir selbst – Seonmudo – a way to find out who you really are

Weisheitslehre

„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“

Buddha

Geschichtliche Wurzeln der Kampfkunst Seonmudo/SunMuDo

Der ursprüngliche Name der Seonmudo-Kampfkunst war ‚Kum Kang Young Gran’ und bedeutet Tor/Einsicht zum Diamant/wahre Natur – Weg. Wie der Name sagt, beschreiten die Trainierenden in der Ausbildung den ‚ZEN’ als ‚DO’.

Im Training zur Entwicklung körperlicher Fähigkeiten wird mit jedem aufsteigenden Schwierigkeitsgrad die Harmonisierung von Körper und Geist vereint mit der Atmung vertieft. Gleichzeitig wird durch Geistestraining und Meditation die Anhaftung an weltliches Leid gelockert. Beides zusammen führt mit der Zeit zu Erfahrungen der eigenen wahren Natur.

Die Kampfkunst und gleichzeitig Lehre des heutigen Seonmudo geht zurück bis ca. 500 v.Chr. als Buddha Shakyamuni (Siddharta Gautama) im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Indien und Nepal lebte und wurde über Generationen von buddhistischen Mönchen und Familien weitergegeben.

Der Überlieferung nach wurden Mönche des Shaolinklosters ursprünglich in Kampftechniken ausgebildet, um Raubüberfälle abzuwehren und um sich gegen den Angriff wilder Tiere verteidigen zu können.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. kam der buddhistische Gelehrte Bodhidharma (um 440 – um 528) aus Persien oder Indien zum Kloster der Shaolinmönche. Durch ihn inspiriert wurden die Kampftechniken zum Kung Fu weiterentwickelt und die altüberlieferten taoistischen Energieübungen des Taiji-Quan und Qigong einbezogen. Die Übungen sollten für die Mönche ein Ausgleich und eine Unterstützung bei ihrem andauernden Geistestraining sein.
Aus der Mischung von Geistestraining, buddhistischer Weisheitslehre, Körper- und Energieübungen sowie verschiedenen Atemtechniken entstand die Kunst der Shaolin, die Selbstdisziplin, Hingabe, altruistisches Verhalten, körperliche und mentale Stärke fördert.

Während des Silla-Königreiches (57 v. Chr. – 935 n.Chr.) – vermutlich im 3. Jahrhundert – kamen die Lehre und die Kampfkunst durch Shaolin-Mönche auch nach Korea und beeinflussten maßgeblich den Hwarang-Do. Der Name Hwarang bedeutet hier ‚die Blüte der Jugend’ und bezieht sich auf Elitekrieger, die von Familien der herrschenden Oberschicht gestellt wurden.

Zur Zeit des Goreyeo Königreiches (935 – 1392 n.Chr.) wurde die Zen-Kampfkunst, die zunächst der koreanischen Oberschicht vorbehalten war und die inzwischen auch traditionelle koreanische Kampfkunsttechniken mit einbezog, auf Mönchs-Soldaten übertragen. Koreanische Mönche hatten zu dieser Zeit sowohl die Aufgabe, das Volk spirituell anzuleiten als auch als Soldaten das Volk vor eindringenden Fremdmächten wie Mongolen und Japaner zu schützen.
Bis in das Reformjahr 1894 während des Joseon-Königreiches (1392 – 1910) wurden buddhistische Mönche ermutigt die Zen-Kampfkunst zu erlernen.

Mit voranschreitender Modernisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde diese Tradition vernachlässigt.
Während der japanischen Besatzung Koreas (1905 – 1945) wurde jegliche Ausübung von Kampfkünsten verboten. Das Wissen konnte nur im Verborgenen weitergegeben werden.

Yang-Ik Sunim, ein Mönch aus dem Beomeosa-Tempel im Süden Koreas, belebte nach Kriegsende die Kampfkunst erneut und systematisierte die überlieferten Techniken und Übungen. Sein Schüler und heutige Großmeister Joeg-Un Seol Sunim brachte in den 1970er Jahren das gesamte Wissen in den weiter nördlich gelegenen Golgulsa-Tempel. Zum ersten Mal wurde es dort einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht und gelehrt.
1984 änderte Joeg-Un Seol Sunim den Namen Kum Kang Young Gran in das heute gebräuchliche Seonmudo – oder Sunmudo, wie die deutsche Schreibweise bis 2024 üblich war. Er baute den Golgulsa-Tempel Anfang der 1990er Jahre zum spirituellen Zentrum der Seonmudo-Lehre und -Kampfkunst aus.

Heute wird Seonmudo nicht nur in großen koreanischen Städten wie Seoul, Busan und Daegu gelehrt, sondern auch in den USA, Kanada, Frankreich (Toulouse) und Deutschland (Garmisch-Partenkirchen).

Koreanische Seonmudo-Praktizierende beschreiben, dass man durch körperliche Bewegung verbunden mit gleichzeitiger Geistesruhe einen höheren Bewusstseinszustand erreichen kann. Seonmudo ist in der Tat ein Weg (DO) ZEN zu praktizieren.